Was macht der Franchisegeber?

Bei einem Franchisegeber handelt es sich meist um ein größeres Unternehmen, das im Rahmen eines Franchise-Systems arbeitet. In diesem System gibt es in der Regel viele Franchisenehmer, welche unternehmerisch selbstständig sind. Der Franchisegeber gibt seine Richtlinien vor, was der Leitfaden für die Franchisenehmer ist.

Im Prinzip kann jeder Unternehmer Franchisegeber werden. Dafür benötigt es eine innovative und unkomplizierte Geschäftsidee, die multiplizierbar ist. Eine Voraussetzung ist, dass der Erfolg vorher in einem Pilotbetrieb getestet wird. Sofern die Geschäftsidee erfolgsversprechend ist, verbreitet der Franchisegeber diese im Rahmen des Franchisings. Die Franchisenehmer expandieren das Unternehmen, indem sie an verschiedenen Standorten Geschäfte eröffnen. Die Umsetzung gelingt, da alle Geschäftsprozesse vereinheitlicht und so leicht multiplizierbar sind.

Video: Was ist ein Franchisegeber? (Definition)

Was ist ein Franchisegeber?

Mit einem Franchisegeber ist nicht unbedingt eine konkrete Person gemeint, sondern eine Instanz. Dabei handelt es sich um ein Franchise-System. Bei diesem kooperiert der Franchisegeber mit Franchisenehmern, die eigenständige Unternehmer sind.

Die Franchisenehmer werden auch als Franchisepartner bezeichnet, da sie nicht als Angestellte fungieren, sondern auf Augenhöhe mit dem Franchisegeber stehen. Der Franchisegeber stellt eine erprobte Marke und sein umfangreiches Know-how zur Verfügung. Dafür erhält er von den Franchisenehmern in der Regel eine Eintrittsgebühr und monatliche Gebühren.

Für das Franchising ist es typisch, dass es für alle Prozesse des gesamten Geschäftsbetriebs einheitliche Standards gibt. Sämtliche Franchisenehmer müssen sich an diese standardisierten Prozesse halten, was in einem Franchisevertrag geregelt ist.

Im ersten Schritt entwickelt der Franchisegeber ein Geschäftskonzept, was er in einem Pilotbetrieb und an weiteren Standorten ausprobiert. Erst wenn dieses erfolgsversprechend ist, wird das Franchise-Unternehmen aufgesetzt. Nun sucht der Franchisegeber aktiv nach Franchisepartnern. 

Franchisegeber werden

Wer sein Konzept zu einem Franchise-System erweitern möchte, sollte zuerst überprüfen, ob das Geschäftsmodell dazu geeignet ist. Franchisegeber sind nicht nur für sich selbst verantwortlich, sondern auch für die Franchisenehmer. Daher sollte ehrlich um umfassend geprüft werden, ob der beabsichtige Geschäftserfolg realistisch ist. Dafür ist es erforderlich, sich selbst und das Konzept offen einzuschätzen. Zur objektiven Beantwortung ist es hilfreich, sich die folgenden Fragen zu stellen:

  • Sind die Unternehmensziele definiert und eindeutig festgehalten?
  • Kann die Geschäftsidee am Wettbewerb bestehen?
  • Bestehen ausreichende unternehmerische Erfahrungen?
  • Wurde das Geschäftskonzept in einem Pilotprojekt und bestenfalls an mehreren Standorten auf den Erfolg geprüft?
  • Bestehen klare Anforderungen an die Franchisenehmer?
  • Ist die Finanzierung geklärt und gesichert?
  • Ist der Unternehmer bereit, die Verantwortung gegenüber den Franchisenehmern zu übernehmen?

Wenn all diese Fragen bejaht werden können, sind dies gute Voraussetzungen, um Franchisegeber zu werden. Weitere Hilfe gibt es beim Deutschen Franchiseverband, der Beratungen zum Aufbau von Franchisesystemen anbietet.

Aufgaben eines Franchisegebers

Der Franchisenehmer zahlt an den Franchisegeber eine Eintrittsgebühr und monatliche Gebühren. Als Gegenleistung hat der Franchisegeber einige Aufgaben. Zuerst muss er das gesamte Franchise-System aufsetzen, indem er seine Geschäftsidee an verschiedenen Standorten erprobt und standardisierte Geschäftsprozesse entwickelt. Die Betriebsabläufe müssen zudem fortlaufend aktualisiert und modernisiert werden. Eine weitere wichtige Aufgabe ist, den Franchisenehmern das benötigte Wissen in Schulungen und Weiterbildungen zu vermitteln und alles in einem Handbuch zu dokumentieren.

Der Franchisegeber arbeitet die Marketingkonzepte aus und setzt diese um. Die Marke wird dadurch national und bestenfalls auch international bekannt, wovon sowohl der Franchisegeber als auch die Franchisenehmer profitieren. Auf diese Weise werden die bestehenden Kunden an das Unternehmen gebunden und Franchisenehmern an neuen Standorten fällt es leichter, Kunden zu gewinnen. Der Franchisegeber muss sich zum Imageaufbau immer an seine ausgearbeiteten Konzepte halten.

Zusammenfassend kommen dem Franchisegeber folgende Aufgaben zu:

  • Aufsetzen, aktualisieren und standardisieren der Geschäftsprozesse
  • Sich fortlaufend am eigenen Image orientieren
  • Genügend Know-how für den Aufbau des Betriebes und Führungsqualitäten besitzen
  • Fort- und Weiterbildungen für die Franchisenehmer organisieren
  • Innovationen schaffen
  • Geschäftsprozess und Marke laufend an den Markt anpassen
  • Marketingkonzepte entwickeln und umsetzen
  • Qualität des Franchise-Systems laufend überprüfen


Seriösen Franchisegeber erkennen

Es gibt eine sehr große Anzahl an Franchisegebern. Franchisenehmer stellen sich daher die Frage, welches Franchise-System für sie geeignet ist und wie sie einen seriösen Franchisegeber erkennen. Unseriöse Anbieter geben sich oftmals als Franchisegeber aus, betreiben aber kein Franchising.

Es gibt aber einige Anhaltspunkte, an denen in der Regel ein seriöser Franchisegeber erkannt werden kann. Bei seriösen Franchisegebern hat jeder Interessierte die Möglichkeit, sich umfassend mit dem Franchise-System zu beschäftigen, die Angaben sowie den Vertrag zu überprüfen. Hierfür können sie beispielsweise bei einem der Franchisenehmer hospitieren.

Interessierte Franchisenehmer sollten aufpassen und noch kritischer sein, wenn sie vom Franchisegeber zeitlich unter Druck gesetzt werden. Es ist ein No-Go, wenn der Vertrag so schnell wie möglich vor Ort unterschrieben werden soll. Hierbei handelt es sich höchstwahrscheinlich um einen unseriösen Franchisegeber.

Für einen seriösen Franchisegeber spricht zudem ein ausgereiftes Geschäftsmodell, das bereits über längere Zeit an unterschiedlichen Standorten erfolgreich ist. Hierfür gibt es dann auch entsprechende Referenzen. Der Franchisegeber muss dies entsprechend nachweisen können. Er hat eine vorvertragliche Aufklärungspflicht.

Zur Überprüfung, ob es sich um einen seriösen Franchisegeber handelt, kann zum einen das Leistungspaket verglichen werden. Zudem gibt es einige weitere Anhaltspunkte:

  • Eindeutiger Wettbewerbsvorteil und Alleinstellungsmerkmal
  • Etablierte Marke
  • Professioneller Auftritt
  • Wissensvermittlung für die Franchisenehmer im Rahmen von Aus- und Weiterbildungen


Welche Leistungen stellt der Franchisegeber zur Verfügung?

Ein seriöses Franchise-System ist eine Partnerschaft zwischen Franchisegeber und Franchisenehmer, wobei beide Seiten Geben und Nehmen. Der Franchisenehmer hat eine monatliche Gebühr zu zahlen, der Franchisegeber stellt dafür einige Dinge zur Verfügung.

Das Hauptziel ist, das Franchise-System auf mehr Standorte zu erweitern, es auf diese Weise zu sichern und den Erfolg zu erhöhen. Der Franchisegeber profitiert durch die Expansion seiner Geschäftsidee und der Franchisenehmer durch eigenen geschäftlichen Erfolg. Franchisegeber, die seriös und gut positioniert sind, bieten die folgenden Leistungen an:

  • Ausgearbeitetes Marketingkonzept
  • Aus- und Weiterbildungen für die Franchisenehmer
  • Qualitätsmanagement
  • Standardisierte Betriebsabläufe
  • Verkaufsförderungsmaßnahmen
  • Handbuch zum Betriebsaufbau, Führung der Mitarbeiter und des Unternehmens sowie die Geschäftsabläufe


Fazit zum Franchisegeber

Franchisegeber und die entsprechenden Franchise-Systeme haben einige Vorteile beim Ausbau des Unternehmens. Die Franchisenehmer helfen bei der Expansion, indem sie an verschiedenen Standpunkten als selbstständige Unternehmer unter der Marke des Franchisegebers tätig sind. Wenn es sich um ein seriöses Franchise-System handelt, profitieren der Franchisegeber und auch die Franchisenehmer davon.

Der Franchisenehmer zahlt für die Nutzung der Marke und des Know-hows meist eine Eintrittsgebühr sowie monatliche Gebühren. Der Franchisegeber muss im Gegenzug einige Aufgaben erfüllen, wie beispielsweise die Umsetzung von Marketingkonzepten, die fortlaufend wahrgenommen werden.  

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